In Öl auf Birkenholz entführt uns Leif Trenkler in eine Welt aus architektonischer Präzision und träumerischer Leichtigkeit. Unsere Ausstellung SIGNATURE präsentiert neue Arbeiten in Trenklers unverwechselbarer Handschrift. Seine intensiven, übersteuerten Farbwelten treten in spannungsvollem Kontrast zur klaren architektonischen Formensprache. Trenkler studierte an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main und gilt als bedeutender Vertreter der Neuen Figuration in Deutschland. In seinen zwischen Realismus und Surrealismus changierenden Werken untersucht der in Köln lebende und arbeitende Künstler die Wirkung von Licht und Schatten auf Architektur, Landschaft und Figuren.
In unserer aktuellen Ausstellung thematisiert Trenkler in einem großformatigen Triptychon sowie in runden Tondi Momentaufnahmen sommerlicher Unbeschwertheit. Und Kindheitserinnerungen. Seine Figuren bewegen sich dabei in Landschaften, die mitunter impressionistisch anmuten. Nicht die Individualität der Dargestellten steht im Vordergrund, sondern ihre Beziehung zur Umgebung – und zueinander. Das verbindende Element zwischen architektonischer Strenge und landschaftlicher Leichtigkeit ist das Wasser. In kristallklaren Pools spiegeln sich elegante, gradlinige Bauten ebenso wie üppige Vegetation. Trenklers Protagonist:innen richten ihren Blick auf die Wasserfläche, interagieren mit ihr oder lassen ihn schweifend über das glitzernde Spiegelbild gleiten. Im übertragenen Sinn – wie Peter Trawny in Anlehnung an Novalis in seinem Essay Ins Wasser geschrieben formuliert – kann Wasser als ultimatives Element des Intimen verstanden werden. Dringt ein Körper ins Wasser ein, so umhüllt es ihn, wirkt zugleich von außen wie von innen. Diese Vielschichtigkeit, das Durchscheinende, zeigt sich nicht nur inhaltlich, sondern auch materiell. Trenklers Technik negiert den Bildträger nicht, sondern hebt ihn auf poetische Weise hervor: Durch die transparenten Schichten des Öls schimmert das Birkenholz hindurch. Struktur und Maserung werden bei genauer Betrachtung sichtbar und eröffnen eine zusätzliche Ebene der Reflexion – über Innen und Außen, Nähe und Ferne, Intimität und Distanz. Er löst durch seine poetische Entrücktheit den gewöhnlichen, architektonischen bzw. natürlichen Raum auf und zieht eine spannungsgeladene, fantastische Ebene ein, deren bloße visuelle Qualität fasziniert und gleichzeitig für seine einzigartige Handschrift steht.
