KiafSEOUL

03.Sep - 07.Sep 2025

Seoul

Vom 3. – 7. September 2025 präsentieren wir auf der diesjährigen KIAF unsere Künstler:

Leszek SkurskiConstantin Schroeder, Eunjeong Kim und Robert Bernardi

 

Eunjeong Kim

Floating 10

Acryl und Öl auf Leinwand

300 x 120 cm

€ 9.000,00

Constantin Schroeder

Equilibrium IV

Öl auf Leinwand

160 x 130 cm

€ 9.900,00

Leszek Skurski

Soaking Wet

Öl auf Leinwand

60 x 50 cm

€ 4.400,00

Roberto Bernardi

EQUILIBRISTI CXXVI-03

Resin

93 cm

€ 21.400,00

Leszek Skurski

Leszek Skurski – Zwischen Figur, Raum und Erinnerung

Wir schätzen Leszek Skurski als Künstler, dessen Werke uns – ebenso wie viele Besucher:innen unserer Galerie und internationaler Messen – seit über einem Jahrzehnt durch ihre ruhige Präsenz und subtile Klarheit faszinieren.
Seine kürzlich erschienene Monografie war für uns Anlass, mit ihm noch einmal ganz persönlich ins Gespräch zu kommen.

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Leszek, viele deiner Sammler:innen beschreiben deine Bilder als besonders ruhig, fast meditativ.

Erlebst du selbst diese Ruhe beim Malen – oder sieht dein Atelieralltag ganz anders aus?

Wahrscheinlich macht die Farbe Weiß diese vermeintliche Ruhe so spürbar. Ich habe nie explizit nach Ruhe gesucht, allerdings arbeite ich tatsächlich gerne in einer Umgebung, in der ich nicht abgelenkt werde. Das Malen ist aber in meinem Fall nicht unbedingt monoton(!) – es ist hochkonzentriert, so richtig ruhig ist es nie.

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Du arbeitest in Fulda, teilweise auf Mallorca, einem Ort voller Licht und Weite – und bist in Polen aufgewachsen.

Wie beeinflussen diese Gegensätze deinen Blick auf Raum, Farbe und deine eigene Identität als Künstler?

Diese Frage stelle ich mir selbst sehr oft. Aufgewachsen bin ich in Danzig in den Achtzigerjahren, wo es wirklich generell ziemlich grau war, und deshalb glaube ich, dass mir diese monochrome Darstellung sehr nahe kam.
Nicht, dass ich keine Lust auf farbige Bilder habe – sehr sogar. Nur: Ehrlicher wirken für mich die Ideen in Weiß...

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In deiner gerade erschienenen Monografie wird die Bedeutung von „happy accidents“ erwähnt.

Gab es zuletzt einen Moment, in dem ein Zufall dein Bild auf unerwartete Weise bereichert hat?

Ja, sicher passiert das. Meistens aus Frust, dass irgendwas nicht funktioniert. Dann ändere ich das Konzept total, um mich von der nicht mehr von mir geliebten Idee zu befreien. Meistens ist es noch schlimmer. Manchmal aber entsteht ein wahnsinniges Werk.

Dann frage ich mich: Was habe ich gerade gemacht?! Und das lässt sich schwer wiederholen.
Neulich ist mir ein frisches Bild auf den Kopf gefallen – wirklich! Unmengen von Ölfarbe in den Haaren. Aber interessante Struktur! Ich verrate nicht, welches Bild das ist...

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Auch der Dramatiker Heiner Müller wird dort mit den Worten: „Der Sprung macht die Erfahrung – nicht der Schritt.“ zitiert.

Gibt es in deiner Arbeitsweise oder sogar Laufbahn einen bestimmten „Sprung“, einen Moment des Risikos, der besonders wichtig für deine künstlerische Entwicklung war?

Ja, das stellst du aber erst viel später fest! Das ist das Verrückte in der Kunst. Du machst Sachen, experimentierst und schaffst immer wieder neue Dinge. Irgendwann siehst du das aus der Distanz, und dann kannst du die Sprünge erkennen.

Ich vermute immer noch, dass in meinem Fall die Arbeit Abgang dem Sprung im Sinne von Heiner Müller entspricht.
Es war das Bild, bei dem ich wusste, was ich machen muss, und es gab keine Zweifel. Ein unbeschreiblicher Flow.

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Wir alle fragen uns oft, wann du entscheidest, dass ein Bild fertig ist.

Gibt es dafür einen klaren Moment, ein bestimmtes Gefühl – oder ist das jedes Mal aufs Neue offen?

Alte Künstlerwahrheit besagt, dass es fertig ist, wenn ihr es in der Galerie aufgehängt habt.
Mit der Zeit glaube ich, dass jeder Künstler dieses bestimmte Momentum fühlt und weiß, dass das Werk nicht besser sein kann.

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Deine Werke sind weder laut noch erklärend – und gerade deshalb zeitlos.

Ist diese Offenheit etwas, das du bewusst suchst – oder ergibt es sich aus dem Malprozess?

Moment mal! Manche meiner Bilder schreien mich geradezu an.
Ich weiß, dass sie diese Wirkung haben – und dass sie gleichzeitig sehr lautlos sein können.
Das erhöht die fokussierte Stimmung und hilft eventuell, sich in meine Welt zu versetzen.
Das hoffe ich zumindest.

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Fast 3000 Bilder hast du bislang geschaffen. Dennoch wirkst du noch immer neugierig und offen für Neues.

Gibt es etwas, das du in Zukunft unbedingt ausprobieren oder verändern möchtest?

Gefühlt sind es noch zehnmal so viele, die ich malen will und muss.
Die Entscheidung fällt mir schwer, was ich als Nächstes mache.
Und gleichzeitig ist das eine wunderbare Situation: zu wissen, dass es so begrenzt ist.
Dann ist jede Entscheidung ein wichtiger Punkt.

Es gibt so viele Konzepte, die ich geplant habe – die Zeit ist aber bekanntlich begrenzt.
Ich habe zum Beispiel heute lange nur Felsen fotografiert und beobachtet. Wahnsinniges Thema, kunsthistorisch absolutes Highlight.

Aber um das richtig zu machen, brauche ich wahrscheinlich mindestens zwei Jahre. Da muss ich noch mal drüber nachdenken.

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Eine letzte Frage, fast poetisch:

In vielen deiner Bilder scheinen verschiedene Momente gleichzeitig stattzufinden – als würde Zeit sich auflösen.
Spürst du beim Malen selbst ein anderes Zeitgefühl?

Tatsächlich sehr poetisch. Deshalb machen wir es teilweise auch – wir Künstler – um die Zeit zu stoppen, denke ich.
In doppelter Hinsicht: im Kunstwerk und während der Arbeit.
Gewissermaßen ist das so – die Welt dreht sich weiter, und ich erfinde meine Zeitmaschine mit der Farbe und schmutzigen Händen...

Oh, entschuldige: Farbe ist kein Schmutz.


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Constantin Schroeder

Die figurati­ven Bilder Constantin Schroeders sind eindrucksvolle, berührende Bilder mit Tiefgang, seine Bildprotagonisten faszinierende Charaktere, die uns nicht mehr loslassen. Die Gegenwart mit all ihren Facetten verinnerlichend, benutzt er eine sehr reduzierte Farbpalette. Meist in großem Format ausgeführt, fesseln die Szenen den Rezipienten durch ihre charakteristische Erzählweise. Schroeder greift tief in das Archiv der menschlichen Psyche. Seine Werke zeigen eine rätselhafte Ikonografie, junge Heroen geben zwischenmenschliche Rätsel auf. Der in Berlin lebende und arbeitende Künstler, der Theologie, Philologie und Kunstgeschichte studiert hat, beleuchtet in einer außergewöhnlichen, hyperrea­listischen Handschrift auch die Schattensei­ten des Lebens. Es sind kraftvolle Bilder, die uns mit ihren rätselhaften Bildinhalten fesseln. Manche Bildpartien lässt Schroeder weiß, diese ermöglichen dem Betrachter durch offene Assoziationen eine eigene Interpretation und Lesbarkeit des Bildes.


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Roberto Bernardi

Roberto Bernardis ausgeprägtes Interesse für Details sowie das Erlernen traditioneller Maltechniken übten einen maßgeblichen Einfluss auf seine künstlerische Ausbildung aus. 1993 zog er nach Rom, wo er eine Anstellung als Restaurator fand. Allerdings gab er die Restaurierungsarbeiten bereits nach kurzer Zeit auf, um sich fortan ausschließlich der Kreation eigener Kunstwerke zu widmen. 1994 veranstaltete Bernardi seine erste Einzelausstellung, die sowohl von der Öffentlichkeit als auch von der lokalen Kritik Anerkennung erfuhr. Seither wurden Bernadis Werke weltweit in 15 Einzelausstellungen in New York, London, Paris, Detroit und Singapur präsentiert. Der Wendepunkt in seinem künstlerischen Stil lässt sich auf die frühen 2000er Jahre datieren, wobei die zunehmende Anzahl an Reisen nach New York als maßgeblicher Einflussfaktor zu nennen ist. In dieser Zeit erfuhr sein künstlerisches Schaffen einen maßgeblichen Einfluss durch die amerikanische Kultur. In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zu zahlreichen weiteren Künstlern, darunter Richard Estes, Chuck Close, Tom Blackwell, Ralph Goings, Charles Bell und andere, mit denen er in Gruppenausstellungen in verschiedenen internationalen Museen vertreten war.

Im Jahr 2015 wurde eines seiner Bilder von der Oxford University Press in dem Buch „Sugar and Sweets“ von D. Goldstein als Illustration verwendet. Nach einer Phase intensiver Materialstudien, die mehrere Jahre in Anspruch genommen hat, präsentiert Bernardi 2018 erstmals seine hyperrealen Skulpturen in Galerien auf der ganzen Welt. Die neuen, herausragenden hyperrealen Skulpturen thematisieren in erster Linie Bonbons, Lutscher und andere Süßigkeiten.


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Eunjeong Kim

Eunjeong Kim studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Sie ist eine zeitgenössische Künstlerin, die in Deutschland lebt und arbeitet. Kim ist eine Wahrheitssucherin, die die Welt der abstrakten Reinheit erforscht. Kontinuierlich erkundet sie die Essenz reiner Formen und Linien und schafft eine eigenständige Bildsprache, die frei von vordefinierten Bedeutungen ist. Durch den Einsatz verschiedener Medien wie Malerei, digitale Collagen, skulpturale Installationen, 3D-Animationen, AR und VR möchte die Künstlerin die Dimensionen der Malerei erweitern und unterschiedliche Empfindungen hervorrufen.

 


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