Leszek Skurski
Clear Day
Acryl auf Leinwand
120 x 80 cm
2023
€ 8.000,00
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AnfragenLeszek Skurski
Eine weite, scheinbar grenzenlose Ebene bildet den Grund für das Geschehen: Wie aus dem Nichts tauchen Personen auf der Bildfläche auf, sie treten gleichsam aus nuancenreichen Schichten in lichtem Weiss oder dunstigem Grau hervor und lassen viel Raum für eine Deutung. Der aus Polen stammende Künstler Leszek Skurski widmet sich in seiner Malerei immer wieder der figurativen Erzählung. Er schildert in seinen Werken viele kleine und große Geschichten, die nach allen Seiten hin offenbleiben und unterschiedlichste Interpretationen erlauben. Es sind Bilder des Innehaltens und Verharrens in einer Handlung, aus einer Haltung heraus, die er in konzentrierter Form und narrativer Dichte einfängt. Viele sich verflüchtigende Augenblicke eines Daseins oder Miteinanders, die auf die Leinwand gebannt werden, wie Ausschnitte aus einer Sequenz, wie Momentaufnahmen zwischen ihrem Erscheinen und Verschwinden. So erinnern die Bilder des in Fulda lebenden und arbeitenden Künstlers an Filmstills oder Standbilder, die einen Inhalt, einen Charakter oder eine Stimmung umreißen.
geboren in Danzig, Polen
Studium Malerei und Grafikdesign an der Akademie der Schönen Künste, Danzig bei Prof. Włodzimierz Łajming und Prof. Jerzy Krechowicz
Kunstpreis des Kultus- und Kunstministeriums Polen
Diplom
lives and works in Fulda
Gallery Barbara von Stechow
Galerie Von & Von, Nürnberg
Theo Art, Seoul, South Korea
„New Post Impressionism“, Spreegold Collection, Berlin
„Afghanistan Syndrome II“, East Side Gallery Berlin, Berlin
„Afghanistan Syndrome I“, Military Cemetery, Berlin
„Vermeer Reloaded“, Europäischer Kunstverein, Berlin
„Moments of Being“, Gallery DOOIN, Seoul, Südkorea
„La mémoire des histoires“, Heimat Galerie, Saint Remy, Frankreich
„On Stage“, Red Corridor Gallery, Fulda
„Decade“, Galerie VON&VON, Nürnberg
Galerie Crone, Wien
Gallery Barbara von Stechow, Mallorca
Red Corridor Gallery, Fulda
Gallery Barbara von Stechow, Frankfurt
Red Corridor Gallery, Fulda
Theo Art, Seoul, Südkorea
Ernst Ludwig Kirchner Verein Fehmarn e. V., Fehmarn
„Sense of White“, Galeriehaus Hamburg
Heimat Galerie, Saint Remy, Frankreich
Gallery DOOIN, Seoul, Südkorea
Kunsttage Winningen
„11 in 4“, GALERIE VON&VON, Nürnberg
Galerie Alex Schlesinger, Zürich, Schweiz
Stadtmuseum im Spital, Crailsheim
Gallery JJ, Seoul, Südkorea
«Mémoridentité», Maison des Arts et Loisirs, Lyon, Frankreich
Galerie Brötzinger Art, Pforzheim
Janknegt Gallery, Laren, Niederlande
„Aller Guten Dinge sind 3. Malerei“, Galerie Von Stechow, Frankfurt
Gräfe Art Konzept, Berlin
„Ausflug“, Red Corridor Gallery, Künzell
„Stranger than Paradise“, Galerie JJ, Seoul, Südkorea
Gallery JJ, Seoul, Südkorea
„Was soll das viele Weiß auf der Leinwand?“, Frankfurter Neue Presse, Frankfurt
aqua art miami, USA
Affordable Art Fair, Hamburg
Centre de la Vieille Charité, Marseille, Frankreich
Alexandra Chiari, Marseille, Frankreich
GALERIE VON&VON, Nürnberg
„Einzelnachweise“, Vonderau Museum, Fulda
Alexandra Chiari, Marseille, Frankreich
Galerie Image au Carré, Brüssel, Belgien
colourblind Gallery, Köln
Galerie Image au Carré, Brüssel, Belgien
„Der Lieblingstag“, colourblind Gallery, Köln
Red Corridor Gallery, L’Agulhas, Südafrika
Soho Gallery LLC, Los Angeles, USA
Lurie-Kavachnina Gallery, Miami, USA
Red Corridor going Mallorca,
Sailer Galeria d’Art, Mallorca, Santanyí, Spanien
Galerie Prinsenhoek, Niederlande
Red Corridor Gallery, Fulda
Scarlet Gallery, Greyton, Südafrika
art Transfer, Kunststation Kleinsassen
Galerie Prinsenhoek, Niederlande
„Übergangen“, Frankfurt
„Verwaschene Spuren“, Projekt „bettTuch“, Textilmuseum Crimmitschau
Dorp Street Gallery, Stellenbosch, Südafrika
Galerie Akademie der Schönen Künste, Danzig
Standbilder
17.01.2018
Eine weite, scheinbar grenzenlose Ebene bildet den Grund für das Geschehen: Wie aus dem Nichts tauchen dunkle Gestalten auf der Bildfläche auf, sie treten gleichsam aus ihren tiefen Ebenen hervor, aus nuancenreichen Schichten in lichtem Weiß oder dunstigem Grau, die viel Raum lassen für ihre Präsenz, für ihre Geschichte.Der aus Polen stammende Künstler Leszek Skurski, der an der Danziger Kunstakademie studiert hat, widmet sich in seiner monochromen Malerei immer wieder der figurativen Erzählung. Er schildert in seinen Werken viele kleine und große Geschichten, die nach allen Seiten hin offen bleiben. Es sind Bilder des Stillstands, des Innehaltens und Verharrens in einer Handlung, aus einer Haltung heraus, die er in konzentrierter Form und narrativer Dichte einfängt. Viele sich verflüchtigende Augenblicke eines Daseins oder Miteinanders werden auf die Leinwand gebannt: wie Ausschnitte aus einer Sequenz, wie Momentaufnahmen zwischen ihrem Erscheinen und Verschwinden. So erinnern sie an Filmstills oder Standbilder, die einen Inhalt, einen Charakter oder eine Stimmung erschließen.
Das heißt: Sie verweisen auf eine außerhalb der Darstellung begonnene und sich dort weiter fortsetzende Szene, die im Bild festgehalten wird, die hier sozusagen zur Ruhe kommt. In diesem Sinne konzentriert sich der Künstler heute, in den Zeiten der rasanten Informations- und Bilderfluten immer wieder auf das „eine“ Bild, das eine ganze Geschichte erzählt. Dabei zeigt er vieles aus der Ferne und rückt damit dem Geschehen besonders nahe. Er gibt seinen Gegenstand aus der Distanz in kleinen, mitunter unscharfen Ansichten wieder, die den Blick für das Gesamte, für das Konkrete schärfen. In den Werken von Leszek Skurski, die auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, den USA und Südafrika zu sehen waren, steht immer wieder das Bild vom Menschen im Zentrum der Darstellung. Von Anfang an gilt sein Interesse dem ‚lebendigen Wesen’, zunächst noch in großer Form und starker Farbigkeit, in schemenhafter Körperlichkeit.
Heute sind seine Figuren auf das Wesentliche reduziert: Auf eine verschwindend kleine schwarze Gestalt in ausdrucksvoller Haltung und Geste, herausgenommen aus ihrer Umgebung, wiedergegeben in einem Umfeld, das bisweilen nur fragmentarisch angedeutet ist, zumeist aber vollkommen ausgeblendet wird. Und zwar zu Gunsten einer weitgehend gegenstandsfreien Fläche, die sich in heller Malerei, reich an Schattierungen, auf der Leinwand ausbreitet. Vor allem die Nicht-Farbe Weiß, die zugleich die Summe aller Farben des Lichtes ist, nimmt in seinen Bildern einen zunehmend großen Raum ein: Sie wirkt hier in vielschichtiger Weise, offen für viele Projektionen. Denn das Weiße verkörpert nicht nur die Leere und das Nichts, die Stille oder das Schweigen, sondern auch das Geistige, nicht Greifbare, Unbekannte oder Unentdeckte: Etwas nicht Sichtbares, Abwesendes, das die Wahrnehmung sensibilisiert und auf das Anwesende verweist. Vor diesen Hintergründen konzentriert sich alles auf das Zentrum: auf die einzeln oder in Gruppen auftauchenden Protagonisten, die sich frei auf der Fläche bewegen und doch immer geerdet sind, die Raum nehmen und ihn gleichzeitig bilden.
So treten sie in starken Hell-Dunkel-Kontrasten auf die Bühne des Lebens, einsam gemeinsam, isoliert von den anderen oder in enger Verbindung zueinander. Hier, in diesen abstrakten Welten erscheinen seine kleinfigurigen Szenen in variierenden erzählerischen Zusammenhängen, die sich je nach Perspektive offenbaren. Zu sehen sind verschiedene „wahr“ zu nehmende Szenen des Alltäglichen oder Nichtalltäglichen, die viel Bekanntes und Belangloses, aber auch Einmaliges oder Spektakuläres und Provokantes spiegeln. Sie zeigen unter anderem ein „Meeting“ und ein „Interview“, sie präsentieren ein „Date“, eine „Parade“ oder eine „Ankunft“ und sie stellen eine „Hilfe“ und eine „Warnung“ vor. Immer wieder kommen hier Bilderwelten zum Vorschein, die etwas scheinbar Unscheinbares, etwas Zwischenmenschliches wiedergeben und es gleichzeitig hintergründig hinterfragen. Szenen eines geselligen Beisammenseins oder der Isolation, der Entspannung oder Entfremdung, des Beobachtens oder Überwachens, des Vertrauens oder Verschwörens. In all diesen Bildern verdichtet sich eine Wirklichkeit, die von mehreren Seiten betrachtet werden kann. Sie alle zeugen von etwas Sichtbarem und lassen dabei viel Raum für das nicht Sichtbare. Gleichsam wie aus einer anderen Zeit, aus einem fernen Land und doch immer wieder zeit- oder ortlos wirken die Geschichten des in Deutschland lebenden und arbeitenden Künstlers. Sie erscheinen aus ihrem Zusammenhang genommen oder gerissen.
Alles bleibt offen, ohne erkennbaren Ausgang. Nur Weniges, dafür aber Wesentliches kommt zum Vorschein als einer ersten „Information“, die sich erst in der Vorstellung des Betrachters weiterentwickelt: Ihren eigenen Anfang und ihr eigenes Ende nimmt.
Welchen Stellenwert hat der Mensch in der heutigen Welt?
Alexandra Chiari
22.11.2017
Wie kann man die galoppierenden Veränderungen, die unsere Gesellschaften heute erfahren, greifbar machen? Diese Frage wirft Skurskis figurative Malerei auf, indem er beinahe nebensächliche Szenen aus dem Alltagsleben wiedergibt. Obwohl seine Arbeiten der gegenständlichen Malerei angehören, nähern sich die von ihm skizzierten Personen dem abstrakten Feld an. Sparsam werden isolierte Figuren oder Personengruppen auf große Bildräume projiziert. Die Darstellung konzentriert sich dabei auf banale Ereignisse, die scheinbar zufällig registriert werden: Sie zeigen Menschen bei ihrer Berufsausführung, einen sportlichen Wettkampf oder Strandszenen; festgehaltene Zeitpunkte, die jedem aus dem eigenen Leben vertraut sind.
Das Momentane der Situation ist gekonnt erfasst, der monochrome Hintergrund bleibt jedoch diffus, so als würde er auf eine Neudefinition warten. Die Figuren erwecken durch das nahezu gänzliche Fehlen vertikaler und horizontaler Strukturen den Anschein, in einer immensen Leere verlassen zu sein. Dabei kontrastieren die präzisen Züge der Sujets nachhaltig mit der sie umgebenden Unschärfe. Sie stehen außerhalb jeglichen chronologischen Rahmens und nichts scheint ihnen einen Halt oder eine Richtung zu geben. Und genau diese Leere hebt die Gegenwärtigkeit der Akteure auf den Bildern stark hervor. Sie sind durch ein Band oder einen sie verkettenden Pakt verwoben, was auf den Bildern durch Flucht, Kampf, Rivalität oder auch Vertrauen dargestellt wird.
Ist die fehlende Klarheit des Umfeldes ein Zeichen dafür, dass es Grenzen und Begrenzungen nicht mehr gibt, und an dessen Platz eine vermeintliche schrankenlose Freiheit getreten ist? Oder ist es nicht vielmehr die Zuflucht in ein wechselseitiges Engagement, in eine dialektische Verbindung, die den Personen einen gewissen Zusammenhalt gewährt, während der ungenaue, schemenhafte Hintergrund unsere ständig im Wandel befindliche Welt symbolisiert, in welcher der metaphorische Kontext ausgehöhlt ist.