Angelika Platen ist für ihre Portraitfotografien bekannt. Seit über 50 Jahren fotografiert sie Künstlerinnen und Künstler und fängt in ihren Fotos mit sicherem Gespür deren Charaktere äußerst treffend ein.
Es ist keine Übertreibung, wenn man behauptet, Angelika Platen habe sie alle vor der Kamera gehabt – alle Künstler, die für die Nachkriegskunst in Deutschland wichtig wurden. Von Anfang an beweist Angelika Platen ein feines Gespür für die großen Namen von morgen. Seit 1968 fotografiert sie nach ihrem Kunststudium in Hamburg viele der heute als Größen des Kunstbetriebes geltenden Künstler. Auf Vernissagen trifft sie beispielsweise auf Georg Baselitz, Robert Rauschenberg, Gerhard Richter oder Andy Warhol. Daneben redigiert sie als Journalistin die „KUNST als WARE“ Seite für DIE ZEIT, bevor sie die Kamera Ende der 70er Jahre beiseitelegt, um als Galeristin und Kommunikationsexpertin zu arbeiten. Die Kunstszene bleibt ihre eigentliche Passion.
Ende der 90er Jahre nimmt sie ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf und fotografiert nun vor allem die jüngere Künstlergeneration, wie Jonathan Meese, Miriam Vlaming und Alicja Kwade. Dabei verliert sie die arrivierten Künstler nicht aus den Augen und zeigt mit den jüngeren Aufnahmen einen interessanten Blick auf die langfristige Entwicklung etablierter Positionen. “Mit der Farbe habe ich erst gefremdelt”, sagt sie. “Für mich ist schwarz-weiß auch schon farbig.” Zunehmend fotografiert sie auch digital, ausschließlich mit natürlichem Licht, ohne Scheinwerfer und Blitz, aber eben in Farbe und kommt auch in diesen Fotografien den Künstlerinnen und Künstlern sehr nah.
Auf eine sehr persönliche Art und Weise fängt Platen in Momentaufnahmen ausdrucksstarke Wesenszüge der Künstlerinnen und Künstler ein und bietet dem Betrachter die Möglichkeit, sich diesen zu nähern und in einen faszinierenden Künstlerkosmos einzutauchen.