GLEAMING – das GLÜHEN, ein orangerostroter Nachhall, ein Moment des Nachsinnens. In unserer aktuellen Ausstellung spüren wir genau diesem Gefühl nach. Die Werke von Miriam Vlaming laden uns ein, in Erinnerungen an die letzten Strahlen des Spätsommers zu schwelgen. Ihre großformatigen Eitempera-Arbeiten auf Leinwand fangen die Wärme vergangener Tage ein und lassen uns eintauchen in die stille Melancholie und das goldene Licht des Spätsommers.
Auch Laura Aberhams Werk "Connection" thematisiert die Sinnlichkeit als wesentlichen Aspekt künstlerischen Schaffens. Die schwungvollen Linien und Schleifen ihrer Arbeit evozieren Assoziationen musikalischer Rhythmen und regen die Betrachter*innen dazu an, sich mit dem Konzept von Verbindungen auseinanderzusetzen. Dabei werden Verbindungen zu anderen Menschen, zur eigenen inneren Welt und zur Natur thematisiert. Die vorherrschenden Orangetöne, die von zartem Pfirsich bis hin zu erdigem Terrakotta reichen, vermitteln eine Atmosphäre von Leichtigkeit, Neugier und Freude an zwischenmenschlicher und universeller Verbundenheit.
Das Künstlerduo Casagrande & Recalcati fokussiert sich in seinen Werken auf die Themen Vergehen und Vergänglichkeit. Die floralen Darstellungen, welche die zarte Knospe ebenso wie die verwelkte Blüte umfassen, symbolisieren den Kreislauf des Lebens. Der Vanitas-Gedanke, die Vergänglichkeit alles Irdischen, wird in ihren Werken eindrucksvoll in leuchtenden Farben und Formen festgehalten und zelebriert die Schönheit jeder Phase des Seins.
In ihren jüngsten Werken erweitert die chinesische Künstlerin Yijie Gong ihre vornehmlich blaugrüne Farbpalette um intensive Orangetöne. Ihre Technik, die auf der traditionellen chinesischen Malerei basiert und in Öl auf Baumwolle umgesetzt wird, erzeugt traumhafte, fast meditative Bildflächen. Die weich ineinanderfließenden Farben laden das Auge zum Wandern ein und lassen die Betrachter*innen tief in die Erfahrung reiner Farbe eintauchen.
Die metaphorische Interpretation des Glühens manifestiert sich in Leszek Skurskis aktuellen Arbeiten. Die Werke entfalten sich nicht in lodernder, sondern in sanfter, stetiger Weise. Die langsame, zurückhaltende Präsenz der Werke fordert eine intime Auseinandersetzung, bei der die Farben und Formen sich allmählich dem Auge der Betrachter*innen erschließen.
Die vielfältigen künstlerischen Positionen vereinen sich in der Ausstellung "GLEAMING" zu einem faszinierenden Spiel von Licht, Farbe und Emotion, das tief in das Erleben des Leuchtens und der inneren Reflexion eintaucht.