Seit 2016 bietet die Ausstellungsreihe PLAYGROUND jungen Künstler*innen die Möglichkeit, ihre Arbeiten einem breiten Publikum zu präsentieren und erste Kontakte in der Kunstwelt zu knüpfen. 2024 lädt die GALERIE VON&VON zum sechsten Mal Studierende von Kunstakademien und Kunsthochschulen aus ganz Deutschland ein, sich um den PLAYGROUND-KUNSTPREIS zu bewerben. Für die Vergabe des Preises konnten wir eine unabhängige Jury gewinnen.
Jury 2024:
- Katia Baudin (Direktorin Museen Krefeld)
- Amely Deiss (Direktorin Kunstpalais Erlangen)
- Katia Hermann (freie Kuratorin Berlin)
- Dr. Harriet Zilch (Direktorin Kunsthalle Nürnberg)
Platz 1: Aerin Hong / Städelschule
Beeinflusst von der Geschichte der Arbeitsmigration während der Periode des modernen wirtschaftlichen Wachstums in Korea, sowie durch ihre eigene Biografie, Geburt in Deutschland und Jugend in Seoul, entwickelt sie ein besonderes Interesse an kultureller Diffusion, die die Geschichte beeinflusst und die Gegenwart prägt, in der wir leben. Aerin Hongs Arbeit erforscht die Zwangspsychologie und ihre Manifestationen über Zeit und Kulturen hinweg. Als repräsentatives Phänomen des kollektiven Geistes interessiert sie sich für die Affinität und Heterogenität zwischen populären Kulturen weltweit. Die Varianten in Themen wie Möbeln, Computerspielen, Puppen und die damit verbundene Sensibilität der Menschenmenge sind das Hauptmaterial ihrer Arbeit. Oft übernimmt ihre Arbeit die feste Fassade dessen, was allgemein als Schönheit, Weiblichkeit, Disziplin und Drama verstanden wird, nur um das konventionelle Verständnis von Authentizität in kulturellen Symbolen zu hinterfragen.
Platz 2: Vanessa Amoah Opoku / Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Als interdisziplinäre Künstlerin untersucht Vanessa Amoah Opoku die Komplexität und Zerbrechlichkeit von Erfahrungen, die sich in den Zwischenräumen von Kulturen abspielen. Ihre Arbeit spiegelt die Herausforderungen und Möglichkeiten wider, die sich aus ihrer diasporischen Position ergeben, wobei sie die Wege der Kommunikation und des Scheiterns, die Unvollkommenheit von Landschaften und die Vergänglichkeit des Raumes nachverfolgt. Die Verwendung von Pointcloud-Scans spielt eine entscheidende Rolle in ihrer künstlerischen Praxis. Diese Technik ermöglicht es ihr, die Geste des Sammelns kritisch zu hinterfragen und die physische Welt in eine digitale zu transformieren. Diese Scans sind jedoch von Natur aus zerbrechlich, da sie nur eine unvollständige Darstellung der Realität bieten. Dies macht eine starke Parallele zu der vielfältigen Wahrnehmung von Menschen und ihrer Umgebung auf. Die Fragilität und Unvollständigkeit eröffnen jedoch auch Möglichkeiten.
Platz 3: Rebecca Rothenborg / Städelschule
Für Rebecca Rothenborg ist Kunst eins der wenigen Dinge, die keinen offensichtlichen Zweck und keine Funktion hat. Die Tatsache, dass sie keinen definierten Zweck oder eine bestimmte Rolle zu spielen hat, macht sie zur freiesten Form der Beschäftigung und Erfahrung. Für sie ist dies eine Art Widerstand gegen Konformität und die starren Strukturen der Gesellschaft und des Kapitalismus. So fertigt sie Kleidungsstücke aus gängigen Materialien, wie Putzlappen oder Kaffeefiltern an, ebenso wie Möbel, die sich verweigern wie vorgesehen benutzt zu werden. Ihre Skulpturen, die aus allen möglichen Materialien wie Holz, Stahl bis hin zu Küchentüchern und Besenstielen gefertigt sind, regen dazu an, sich vorzustellen, welche unmöglichen Handlungen erforderlich wären, um diese Objekte zu benutzen, zu tragen oder mit ihnen zu interagieren.